Reddmanns Reden

Teil 9: Probleme?

Nach dem Schwalbe-Jubiläum jammert HR noch einmal, daß die Problemisten ein weit größeres Nachwuchsproblem als die Partieschächer haben und daß Hamburg außer ein paar halbherzigen Versuchen noch keine Problemlösemeisterschaft etabliert hat (die übrigens nach dem Verschwinden fast aller Problemschachecken in Zeitungen wohl noch die beste Methode ist, Partiespieler für Problemschach zu interessieren). Unsere beiden Nachbarn Schleswig-Holstein und Niedersachsen führen eine solche seit langem im jährlichen Turnus durch. Ich denke mal, die Tatsache, daß die SH-Meisterschaft vom Jugendtalent FM Magnus Arndt (amtierender SH-Blitzmeister) gewonnen wurde, zeigt deutlich, daß auch Problemschach hinreichend affin zu Partiespielern ist. (Sieger in NS, gerade gelaufen: Ratet mal. 😁) Und auch im Jugendtraining kann man Probleme gut zur Förderung der taktischen Phantasie einsetzen.

Ich möchte mal ausnahmsweise eine Gattung vorstellen, die dem Partiespieler eher aus der Redewendung "Heute habe ich auf Hilfsmatt gespielt" bekannt ist, meist inkorrekt als "Heute habe ich auf Selbstmatt gespielt", aber das wäre *extrem* schwierig. (Rares Partiebeispiel: Milanovic - Bejtovic, 41st IT Bosna 2011 - aber da Schwarz eh auf Verlust stand, konnte er sich den kleinen Selbstmatt-Scherz Dxf7+ "leisten"). Zum Vergleich hier die (inoffiziellen aber viel einleuchtenderen) Definitionen der Gattungen:


J für das Jahr 2025. Hilfsmatt in einem Zug, es ist Konvention, daß Schwarz den ersten Zug macht. Und der ist so maximal blöde (wer spielt hier nicht b1D+ -+?), daß Weiß ihn im nächsten Zug mattsetzt.

Leerraum unten oder alles mit CTRL-A markieren zum Entspoilern:

1...b1L 2.Lc3# Das war einfach, oder? Aber sogar h#2 können schon verdammt knifflig sein...

Hauke Reddmann